Nebenwirkungen von Lithium

In der psychiatrischen Behandlung wird Lithium als Medikament zur Therapie von bipolaren Störungen und Depressionen eingesetzt. Dabei handelt es sich zumeist um Lithiumcarbonat, dass in hohen Dosen von mehren 100 Milligramm verschrieben wird. Eine solche Behandlung mit Lithiumcarbonat umfasst für gewöhnlich regelmässige Blutuntersuchungen denn bei bei einer unsachgemäßen Anwendung, insbesondere bei hohen Verabreichung von Lithium in Dosen von beginnend bei 200 mg pro Tag, können schwerwiegende Nebenwirkungen und Anzeichen von Vergiftung auftreten.

Hingegen ist Lithiumorotat bereits in sehr geringeren Mengen wirksam, da es vergleichsweise leicht die Blut-Hirn-Schranke überwindet. Bereits ab 0,4 Milligramm täglich, über einen Zeitraum von nur vier Wochen, konnte bei Probanden einer placebokontrollierten Studie eine deutlich stimmungsaufhellende und -stabilisierende Wirkung beobachtet werden. In diesem niedrigen Dosierungsbereich ist man weit davon entfernt die Grenze zur Toxizität zu überschreiten. Dennoch ist (wie bei fast allem) auch eine Überdosierung mit Lithiumorotat möglich, wenn man entsprechend hohe Mengen davon einnimmt.

So warnte ein im Jahr 2007 im Journal of Medical Toxicology erschienener Bericht davor, dass Lithium einige toxische Wirkungen haben kann. Bei der Gabe von entsprechenden Hochdosen, die zu einer Überdosierung führen, können folgende Symptome auftreten:

Mögliche Symptome einer Überdosierung

  • neurologische Probleme
  • Epileptische Anfälle
  • Zittern
  • Übelkeit & Erbrechen
  • Muskelzucken
  • Schilddrüsendysfunktionen
  • Bluthochdruck
  • Nierenschäden
  • Knochenveränderungen
  • Herzrhythmusstörungen

Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten

Lithium kann auch eine Wechselwirkung mit anderen Medikamenten haben. Dazu zählen z.B. ACE-Hemmer, Antikonvulsiva, Antidepressiva, Kalziumkanalblocker, Dextromethorphan, Schleifendiuretika, Meperidin-, Methyldopa- und Monoaminoxidasehemmer (MAOIs) usw.

Fazit

Eine mögliche Toxizität von Lithium in hohen Dosen, steht somit außer Fragen. Doch wie verhält es sich nun mit niedrig dosiertem Lithiumorotat. Denn die oben beschriebenen 200 mg Lithium entsprechen einer Hochdosis und sind damit weit entfernt von den Mikrodosierungen, in denen Lithiumorotat angewendet wird. Bei Lithiumorotat werden Dosierungen ab 1 mg / Tag empfohlen. Somit müsste man die 200-fache Menge einnehmen, um diesen als toxisch beschriebenen Wert von 200 mg Lithium überhaupt zu erreichen. Das ist eine sehr große Menge an Kapseln oder etwa 5240 mg Lithiumorotat (1 mg Lithium entsprechen in etwa 26,2 mg Lithiumorotat), die man zu sich nehmen müsste, um überhaupt erst in die Gefahr einer Toxizität zu laufen.

Abhängig von der Menge, in welcher man Lithium zu sich nimmt, ist es in Anbetracht der mit der Lithiumtoxizität verbundenen Gesundheitsrisiken empfehlenswert, regelmäßig Blutuntersuchungen durchführen zu lassen. So kann sichergestellt werden, dass bei Verwendung von Lithium keine toxischen Werte erreicht werden.

Referenzen

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