Die Unterschiede zwischen Lithium und Lithiumorotat verstehen

lithiumorotat-kapseln

In der medizinischen Behandlung wird Lithium als verschreibungspflichtiges Medikament eingesetzt, dass erhebliche Risiken bergen kann. Symptome einer Überdosierung mit Lithium sind z.B. Zittern der Hände, vermehrtes Wasserlassen, Ausdünnen der Haare, eine (mit der Zeit) verminderte Schilddrüsenfunktion, bzw. Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) und Andere.

Lithium ist für die Behandlung von bipolaren Störungen zugelassen und kann auch hilfreich sein, wenn es „off-label“ für Krankheiten wie behandlungsresistente Depressionen mit Selbstmordgedanken verschrieben wird. Bei der Behandlung dieser Erkrankungen kann die Dosierung von Lithium bis zu 1.800 mg täglich betragen.

Das Nahrungsergänzungsmittel Lithiumorotat enthält jedoch viel geringere Mengen an Lithium als die verschreibungspflichtige Form, im Allgemeinen zwischen 5 und 10 mg täglich und in einigen Fällen bis zu 20 mg täglich. Einige Ärzte sind skeptisch, dass eine so niedrige Dosierung viel bewirken kann, aber die Anzahl an positiven Patientenberichten bestätigen die Wirkung von niedrig dosiertem Lithium in der Form von Lithiumorotat.

Die Grundlagen von Lithium und Lithiumorotat

Im Folgenden finden Sie Hintergrundinformationen zu Lithiumorotat und einige Beispiele dafür, wie Ärzte es bei der Behandlung ihrer Patienten anwenden. Lithiumorotat ist in Deutschland nicht rezeptfrei erhältlich, hingegen ist es in vielen anderen Ländern, wie beispielsweise den USA, als Nahrungsergänzungsmittel freiverkäuflich. Lithiumorotat besteht aus der Orotsäure (einer körpereigenen Verbindung) und Lithium (einem Alkalimetall). Lithium ist Bestandteil unserer Nahrung und vor allem in Trinkwasser, Getreide und Gemüse ist es zu finden, weshalb es auch als Nahrungsergänzungsmittel erhältlich ist.

Tatsächlich ist Lithium so wichtig für unsere Gesundheit, dass es von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in die Liste der essentiellen Spurenelemente aufgenommen wurde. Die Orotatverbindung ist wichtig, weil sie das Lithium in seiner bioaktiven Form liefert, damit der Körper es aufnehmen kann.

In vielen amerikanischen Städten ist Lithium im Trinkwasser enthalten, und Untersuchungen haben ergeben, dass in diesen Gebieten die Häufigkeit von Verbrechen, Selbstmorden und Verhaftungen im Zusammenhang mit Drogenabhängigkeit zurückgeht11. Einige Forscher schlagen sogar vor, Lithium ins Trinkwasser zu geben12, um Selbstmorde zu verhindern. Die Forschung zeigt, dass Lithium in niedriger Dosierung eine positive Wirkung auf das menschliche Verhalten hat.

Lithium in verschreibungspflichtiger Dosierung gilt als neuroprotektives Mittel. Es wird bei bestimmten neurodegenerativen Erkrankungen untersucht, nämlich bei der Alzheimer-Erkranung, der amyotrophen Lateralsklerose (ALS) und der Parkinson-Erkrankung. Es hat sich gezeigt, dass es die Glykogensynthase-Kinase-323 unterbricht, ein Schlüsselenzym, das für die Entwicklung von Amyloid-Plaques und neurofibrillären Bündeln im Zusammenhang mit der Alzheimer-Erkrankung verantwortlich ist. Eine in der Ausgabe 2015 des Journal of Alzheimer’s Disease veröffentlichte Studie14 kam zu dem Schluss, dass eine Lithiumbehandlung bei Menschen mit leichter kognitiver Beeinträchtigung und Alzheimer-Erkrankung positive Auswirkungen auf die kognitive Leistungsfähigkeit haben kann.

Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass das Ergänzungsmittel Lithiumorotat eine positive Stimmung fördern und die kognitive Funktion bei älteren Menschen unterstützen kann.

Ärzte sollten sich der sehr wichtigen Unterschiede zwischen dem verschreibungspflichtigen Lithium in hoher Dosierung und dem niedrig dosierten Ergänzungsmittel Lithiumorotat bewusst sein. Bei entsprechender Empfehlung kann das Supplement eine nützliche Ergänzung in der klinischen Behandlung darstellen.

Referenzen

  1. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/1699579 ↩︎
  2. https://www.vox.com/future-perfect/2018/10/24/18010592/future-perfect-podcast-lithium-drinking-water-suicide ↩︎
  3. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/11162580 ↩︎
  4. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/26402004/ ↩︎

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