Buchempfehlung und Rezension: Lithium – Das Supermineral für Gehirn und Seele

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Unsere heutige hektische und stressintensive Zeit bildet zusammen mit der stark verschmutzten Umwelt den perfekten Nährboden für mentale Destabilisierungen. Tatsächlich steigt vor allem in den Industrienationen die Zahl psychischer Erkrankungen wie Demenz, Parkinson, bipolare Störungen, ADHS, Sucht, Angststörungen, Aggressivität oder Depression stetig an. In der Medizin kommt bei der Behandlung dieser Erkrankungen häufig hoch dosiertes Lithium zum Einsatz, denn das Mineral bewirkt, dass die Patienten ausgeglichener werden und besser mit ihren Erkrankungen umgehen können. Das Problem bei einer hohen Dosierung sind jedoch die stark toxischen Nebenwirkungen bei gleichzeitig relativ geringer Wirksamkeit. Schwere Schädigungen bis hin zu Nierenversagen können die Folge sein. Viel effektiver und gesundheitsschonender ist die Behandlung mit niedrig dosiertem Lithium.

James Greenblatt erklärt hier die Funktionsweise und den besonderen Stellenwert von niedrig dosiertem Lithium bei der Behandlung psychischer Erkrankungen.

Über den Autor

James Greenblatt ist einer der Pionier auf dem Gebiet der integrativen Medizin und behandelt seit über 25 Jahren Patienten mit psychischen Erkrankungen. Nachdem er sowohl ein Studium in Medizin, als auch in Psychatrie an der George Washington University abgeschlossen hat absolvierte er noch ein Stipendium in Kinder- und Jugendpsychiatrie an der Johns Hopkins Medical School. Er war fast 20 Jahre lang medizinischer Leiter Walden Behavioral Care in Waltham, Massachusetts und ist Assistant Clinical Professor of Psychiatry an der Tufts University School of Medicine und dem Dartmouth College Geisel School of Medicine. Dr. Greenblatt hat international Vorträge über die wissenschaftlichen Erkenntnisse für Ernährungsinterventionen in der Psychiatrie und psychischen Erkrankungen gehalten.

Er ist Autor von insgesamt acht Büchern, darunter das Fachbuch „Lithium – Das Supermineral für Gehirn und Seele: Effektive Hilfe bei: Demenz, Parkinson, psychischen Störungen, Aggressivität, Ängsten, Sucht, ADHS*“. Außerdem ist er der Gründer von Psychiatry Redefined, einer Bildungsplattform, die sich der personalisierten, evidenzbasierten Behandlung von psychischen Erkrankungen widmet. Psychiatry Redefined bietet Online-Weiterbildung, CME-zugelassene Kurse und Webinare und verfügt über das umfassendste, wissenschaftlich fundierte Fellowship für Anbieter psychischer Gesundheit, das Psychiatry Redefined Fellowship in Functional and Integrative Psychiatry.

Eckdaten

Lithium – Das Supermineral für Gehirn und Seele von James Greenblatt

Verlag: VAK
Erscheinungstermin: 04. September 2018
Sprache: Deutsch
Paperback, 272 Seiten
ISBN: 978-3-86731-203-5
Größe: 20,6 x 13,1 x 2 cm
Gewicht: 344 g

Rezension

Wenn man an das Wort „Lithium“ denkt, kommt einem vielleicht zunächst der Lithium-Ionen-Akku in den Sinn, der heute in fast allen Mobiltelefonen Verwendung findet, um den Memory-Effekt beim Laden zu verhindern. Weniger bekannt ist Lithium als Medikament, oft nur in psychiatrischen Kreisen. Das natürliche Mineral Lithium hingegen ist kaum geläufig.

In dem nachfolgend vorgestellten Buch erhalten nicht nur Menschen, die mit Lithium behandelt werden, sondern auch solche, die mit den im Untertitel genannten Symptomen oder Krankheiten zu kämpfen haben, wertvolle Informationen. Lange Zeit waren derartige Informationen nur in schwer verständlicher Fachliteratur für Laien zugänglich.

Der Autor, James Greenblatt, ein Psychiater und Leiter einer Privatklinik, beschreibt in seinem Buch das enorme Potenzial von Lithium. Dabei liegt sein Schwerpunkt auf der Anwendung von niedrig dosiertem Lithium als Nahrungsergänzungsmittel. Er erläutert jedoch auch, wie das Medikament Lithium bei psychischen oder neurologischen Erkrankungen wirkt, was für Betroffene äußerst aufschlussreich ist.

Die Wirksamkeit von Lithium bei verschiedenen Erkrankungen

In unserer heutigen Zeit, in der neurodegenerative und psychische Erkrankungen wie Demenz, Parkinson, bipolare Störungen, ADHS, Sucht, Angststörungen, Aggressivität oder Depressionen stetig zunehmen, kann niedrig dosiertes Lithium vielen Betroffenen effektiv und ohne Nebenwirkungen helfen. Dies ist die Kernbotschaft des Autors, die er ausführlich und mit zahlreichen Studienbelegen untermauert.

Lithium wird seit Mitte des 20. Jahrhunderts zur Behandlung von bipolaren Störungen, Manie und Depressionen eingesetzt und gilt als „Goldstandard“ bei der Behandlung bipolarer Störungen. Dieser etwas ungewöhnlich klingende Begriff soll verdeutlichen, dass es viele Medikamente zur Behandlung psychischer Störungen gibt, aber Lithium gilt nach wie vor als das wirksamste. Es wirkt sowohl antidepressiv als auch antimanisch.

Professor Müller-Oerlinghausen, ein renommierter Psychopharmakologe, fand bereits 1990 heraus, dass Lithium das Suizidrisiko senkt, was kein anderes Medikament in diesem Maße erreichen kann. Allerdings hat Lithium bei hoher Dosierung starke Nebenwirkungen.

Niedrig dosiertes Lithium: Eine schonende Alternative

Greenblatt erklärt, dass bereits mit niedrig dosiertem Lithium, beispielsweise in Form von Lithiumorotat, eine wirksame und schonende Behandlung möglich ist. Er beschreibt die Wirkungsweise und den besonderen Stellenwert von niedrig dosiertem Lithium bei der Behandlung psychischer und neurodegenerativer Erkrankungen. Darüber hinaus betont er die Bedeutung dieses Spurenelements für unseren Organismus und wie es unser psychisches Wohlbefinden beeinflussen kann, beispielsweise durch den Konsum von lithiumhaltigem Mineralwasser.

Mögliche Nebenwirkungen bei Überdosierung

Wenn man heutzutage mit Betroffenen spricht, stellt man jedoch fest, dass andere Medikamente häufiger verschrieben werden als Lithium, wie zum Beispiel Seroquel oder Lamotrigin. Dies wirft die Frage auf, warum das wirksamste Mittel immer seltener eingesetzt wird. Dies liegt an den zwiespältigen Eigenschaften von therapeutisch verwendetem Lithium. Einerseits kann es manische Zustände effektiv behandeln und nachweislich das Suizidrisiko senken, andererseits kann es bei hoher Dosierung erhebliche körperliche, teilweise irreversible Schäden verursachen:

  • Schwere Vergiftungen, die potenziell lebensbedrohlich sein können und sich durch Symptome wie Tremor, Übelkeit und erhöhten Blutdruck äußern
  • Beeinträchtigung der Schilddrüsenfunktion
  • Verminderte Nierenfunktion
  • Muskelschwäche
  • Beeinträchtigtes Koordinationsvermögen
  • Tinnitus (Ohrgeräusche)
  • Beeinträchtigte Sehfähigkeit
  • Zunahme des Körpergewichts

Der Autor zeigt auf, dass einige Nebenwirkungen durch eine gehirngerechte Ernährung entschärft werden können, die essenzielle Fettsäuren wie Omega-3-Fettsäuren, Vitamin E und gehirnaktive Vitamine wie B12 und Folsäure enthält. Er betont, dass Ernährung einen entscheidenden Einfluss auf das psychische Wohlbefinden hat, da sie die Funktion des Gehirns, das Immunsystem und die neuronale Plastizität beeinflusst.

Lithium im Trinkwasser und seine stimmungsaufhellende Wirkung

Neben einer Einführung mit dem Titel „Das missverstandene Mineral“ beschreibt der Autor das enorme Potenzial von Lithium, wenn es niedrig dosiert eingesetzt wird. Er bezieht sich auf Studien über Lithium im Trinkwasser, die eine klare Korrelation zwischen dem Lithiumgehalt im Wasser und der Häufigkeit psychischer Erkrankungen aufzeigen. Selbst geringe Mengen Lithium im Trinkwasser können sich positiv auf das seelische Wohlbefinden auswirken.

Interessanterweise enthielt das in den USA weit verbreitete Erfrischungsgetränk „7-Up“ bis 1950 ausdrücklich und absichtlich Lithium, was den Namen erklärt. Das „Up“ weist auf die stimmungsaufhellende Wirkung hin, während die „7“ wahrscheinlich auf das abgerundete atomare Gewicht des Elements Lithium (6,9) hinweist.

Schon die alten Griechen kannten die stimmungsaufhellende Wirkung von Lithium. Nach seiner Wiederentdeckung als Psychopharmakon im Jahr 1949 wird es bis heute verwendet.

Die Forschung mit geringen Dosen Lithium

Im Kapitel „Mit weniger mehr erreichen“ beschreibt Greenblatt, wie er auf die Idee kam, mit geringen Dosen Lithium zu forschen. Er bemerkte, dass seine Kollegen sich hauptsächlich auf den Blutspiegel der Patienten konzentrierten und weniger auf die Symptomlinderung. Ihn störte, dass der „Blutspiegel“ wichtiger zu sein schien als das Wohlbefinden der Patienten. Daher suchte er nach der niedrigsten wirksamen Dosis von Lithium und kam schließlich auf Dosen von 5 bis 40 mg pro Tag, während therapeutische Dosierungen zwischen 600 und 1200 mg pro Tag liegen.

Erfreulicherweise traten bei diesen geringen Dosen die oben beschriebenen Nebenwirkungen nicht mehr auf. Daraus entwickelte Greenblatt seine Strategie des niedrig dosierten, dennoch hochwirksamen Lithiums, insbesondere mit Lithiumorotat als Nahrungsergänzungsmittel.

Greenblatt behandelt mit niedrig dosiertem Lithiumorotat eine Vielzahl von Erkrankungen, darunter Wut und Aggressivität, Stimmungsschwankungen, ADHS, Sucht, Angststörungen, Essstörungen, Demenz, Alzheimer, Kopfschmerzen und Schilddrüsenüberfunktionen. Für jedes dieser Krankheitsbilder widmet er ein eigenes Kapitel und erklärt ausführlich, wie und warum Lithium wirkt.

Lithium bei bipolaren Störungen und Depressionen

Besonders interessant ist das Kapitel über bipolare Störungen und unipolare Depressionen. Hier findet man eine klare und verständliche Erklärung für die Ursachen von Manien und Depressionen sowie für die Wirksamkeit von Lithium. Greenblatt spricht sich nachdrücklich dafür aus, niedrig dosiertes Lithium auch zur Behandlung schwerer Depressionen einzusetzen, oft als Ergänzung zu einem Antidepressivum.

Die Wirkung von Lithium bei affektiven Störungen ist auf verschiedene Faktoren zurückzuführen. Es verstärkt das serotonerge System, wirkt auf das GSK-3 Enzym (ein Enzym, das bei bipolarer Störung und Depression eine Rolle spielt), erhöht die graue Substanz im Gehirn, schützt vor Entzündungen und senkt das Suizidrisiko.

Die Vision der Integrativen Psychiatrie

Der Autor schließt sein Buch mit dem Kapitel „Integrative Psychiatrie“ ab, in dem er seine Vision einer orthomolekularen Psychiatrie skizziert. Diese Psychiatrie legt den Schwerpunkt auf die biochemische Individualität jedes Menschen und behandelt ihn nach seinen individuellen biochemischen Bedürfnissen. Greenblatt betont, wie wichtig es ist, Nährstoffdefizite auszugleichen und sicherzustellen, dass Patienten ausreichend Vitamine, Mineralstoffe, Aminosäuren und Fettsäuren erhalten, um die Gesundheit des Gehirns zu fördern und die Grundlage für langfristige Genesung zu schaffen.

Die Verfügbarkeit von Lithium als Nahrungsergänzungsmittel

Es ist erwähnenswert, dass Lithium als Nahrungsergänzungsmittel in Deutschland nicht erhältlich ist, obwohl es in den USA in jedem Drogeriemarkt erhältlich ist. Dennoch ist Lithium in natürlicher Form in bestimmten Mineral- und Heilwässern in Deutschland vorhanden, wenn auch in geringen Mengen. Es ist in Lebensmitteln wie Milch, Eiern, Fleisch und pflanzlichen Lebensmitteln ebenfalls enthalten.

Lithium ist nicht nur für Betroffene, sondern auch für gesunde Menschen ein „Supermineral“, da es eine effektive und gut erforschte Substanz zur Erhaltung der Gehirngesundheit ist.

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